Verabschiedung Führungskräfte

27.09.2023
Landrat verabschiedet Führungskräfte der Feuerwehr und „Mr. Feuerwehr“ Konrad Seis

Von Sabine Süß

Deggendorf. Bei „Menschen, die den Laden am Laufen halten“ hat sich Landrat Bernd Sibler in einer kleinen Feierstunde im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Deggendorf bedankt: Er verabschiedete die ehrenamtlichen Kommandanten, stellvertretenden Kommandanten und Vorsitzenden der Feuerwehren, die im vergangenen Jahre aus dem Dienst ausgeschieden sind. Zudem wurden Ehrungen für 25-, 40- und 50-jährige Dienstzeit ausgesprochen.
Die Brandschutzwoche bilde einen passenden Rahmen für die Veranstaltung, stellte Landrat Bernd Sibler fest und blickte zurück auf die Feuerwehr-Aktionstage am Wochenende in Deggendorf und Iggensbach (DZ berichtete). „Das waren eindrucksvolle Einblicke in die Arbeit der Feuerwehren“, sagte er. Bei Bränden, Unfällen, technischen Hilfeleistungen, im Katastropheneinsatz und vielem mehr sei die Feuerwehr gefordert: „Für dieses breite Spektrum braucht es eine umfassende Ausstattung und Ausrüstung. Das ist gut angelegtes Steuergeld.“
Hinter der Ausstattung stehen die Menschen, auf die in verschiedenen Einsatzlagen Verlass sei und die dabei oftmals auch schwierige Eindrücke verarbeiten müssten. „Die Feuerwehrarbeit ist wichtig und großartig, und wir danken heute Personen und Persönlichkeiten, die über Jahre und Jahrzehnte mit technischer Kompetenz und psychologischem Einfühlungsvermögen ihren Dienst geleistet haben“, so Sibler.
Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ für ihren großartigen Dienst sprach Bernhard Süß als dienstältester Kreisbrandinspektor den Kameraden aus, die zum Teil in Begleitung ihrer Heimatbürgermeister in den Sitzungssaal gekommen waren.
Stadt Deggendorf: Insgesamt sechs Jahre engagierte sich Benjamin Jungtäubl als 1. Vorsitzender bei der Freiwilligen Feuerwehr Seebach.
Stadt Osterhofen: Rekordverdächtige 39 Jahre war Johann Beham 1. Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Galgweis; das Amt übte er von 1984 bis Januar 2023 aus.
Auf 36 Jahre bringt es Franz-Xaver Eckl, der von 1986 bis 2022 1. Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Langenamming war. Johann Hartl war von 2004 bis 2010 und noch einmal von 2016 bis 2022 2. Kommandant der FF Langenamming.
Markt Hengersberg: Kreisbrandmeister Michael Ertl wurde im Januar 2023 nach 18 Jahren aus dem Amt des 2. Kommandanten der Feuerwehr Schwarzach verabschiedet. Stefan Schuster war von 2017 bis 2023 stellvertretender Kommandant der FF Schwarzach.
Gemeinde Aholming: Bei der FF Tabertshausen war Alexander Fleischmann von 2016 bis 2023 als 2. Kommandant im Amt. 17 Jahre stand Werner Haitzer der Freiwilligen Feuerwehr Neutiefenweg als 1. Vorsitzender vor. Florian Riedl war von 2017 bis 2023 2. Kommandant der FF Penzling.
Gemeinde Auerbach: Severin Hackl war von 2002 bis 2008 2. Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Auerbach, von 2008 bis 2023 führte er den Feuerwehrverein als 1. Vorsitzender.
Gemeinde Buchhofen: Auf insgesamt 15 Jahre bringt es Xaver Kiermeier, der von 2008 bis 2014 2. Vorsitzender und von 2014 bis Januar 2023 1. Vorsitzender der FF Buchhofen war.
Gemeinde Grafling: Sechs Jahre lang übte Michael Warbelow das Amt des 2. Kommandanten bei der FF Bergern aus, ebenfalls sechs Jahre war Simon Kilger 2. Kommandant der FF Bergern.
Gemeinde Oberpöring: 36 Jahre als Führungskraft im Dienst war Georg Hafeneder jun. Er war von 1984 bis 2008 2. Kommandant und von 2008 bis September 2020 1. Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Niederpöring.
Alois Huber übte von 2011 bis 2017 das Amt des 2. Kommandanten bei der FF Oberpöring aus, von 2017 bis 2023 führte er die Feuerwehr als 1. Kommandant. Bernhard Stadler wurde für sechs Jahre Dienst als 2. Kommandant der FF Oberpöring geehrt.
Gemeinde Wallerfing: Acht Jahre lang führte Stefan Frank als 1. Kommandant die Feuerwehr Wallerfing. Martin Schmidbauer übte von 2011 bis 2023 das Amt des 2. Kommandanten bei der FF Ramsdorf aus. 33 Jahre als Führungskraft im Amt war Johann Nepomuk Bär, der von 1990 bis 2022 2. Vorsitzender und von 2022 bis 2023 1. Vorsitzender der FF Ramsdorf war.
Zehn Jahre als Führungskraft im Dienst war Ludwig Stingl. Er war von 2012 bis 2015 stellvertretender Kommandant der Werkfeuerwehr von TWD Fibres und von 2015 bis 2022 1. Kommandant.
„Dieses Ehrenamt ist nicht selbstverständlich“, betonte Kreisbrandrat Erwin Wurzer, der sich bei den Kameraden für ihr Engagement bedankte. Zugleich bat er die „alten Hasen“, ihren jungen Kameraden zur Seite zu stehen und sie zu unterstützen: „Denn ohne Verein lebt die Feuerwehr nicht.“

Ehrungen

Eine besondere Urkunde vom Landesfeuerwehrverband Bayern erhielt Ewald Schredinger, langjähriger Kommandant der Feuerwehr Schwanenkirchen. Der 94-Jährige führt seit vielen Jahren die Feuerwehrsenioren links der Donau, bereitet Vorträge und Treffen vor und engagiert sich auf diese Weise für die Gemeinschaft. Konrad Seis dankte ihm in seiner Funktion als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands für dieses wichtige Engagement.
Kreisbrandrat Erwin Wurzer und Landrat Bernd Sibler sprachen auch einige Ehrungen für langjährige Dienstzeit aus: Seit 25 Jahren im aktiven Dienst sind Bernhard Hollmeier, Martin Süß und Robin Westerholz (alle FF Deggenau). Für 40 Jahre aktiven Dienst wurde Günther Gigl (FF Deggenau) ausgezeichnet.
Selten verliehen wird das große Ehrenzeichen für 50 Jahre aktiven Dienst. Dieses überreichte Erwin Wurzer an Josef Schmalhofer (FF Galgweis) und an Konrad Seis (FF Tabertshausen), den Sibler zugleich als Kreisbrandmeister aus dem Dienst verabschiedete. Denn „Mr. Feuerwehr“ feierte am Mittwochabend einen wichtigen Feuerwehrgeburtstag: Mit 65 Jahren ist die Altersgrenze für den aktiven Dienst bei der Feuerwehr erreicht. KBR Erwin Wurzer dankte ihm für seinen Einsatz und sein Engagement nicht nur für die Wehren in seinem Unterkreis 4: „Für dich war die Feuerwehr weit mehr als nur ein Dienst, sie ist deine Berufung in jeder Beziehung.“
Erwin Wurzer blickte auf Seis’ Feuerwehrkarriere zurück, die er im April 1973 als 15-Jähriger bei der Feuerwehr Untergrafendorf begann. Von 1982 bis 1992 gehörte er der BMW-Feuerwehr in Dingolfing an. 1986 trat Konrad Seis in die Feuerwehr Galgweis ein, seit 1996 ist er bei der Feuerwehr Tabertshausen, die er von 198 bis 2010 als 1. Kommandant führte. Am 1. August 2000 wurde er zum Kreisbrandmeister bestellt. „Dieses Amt hast du 23 Jahre ausgeführt, mit einem eingespielten Team vieles erreicht“, blickte Wurzer zurück. Als Ausbilder für Truppmann und Truppführer gab er sein Wissen an nachfolgende Generationen weiter. Seit 2014 ist Konrad Seis Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands, für sein Engagement wurde er 2017 mit dem Ehrenzeichen Steckkreuz ausgezeichnet. Josef Fritsch, der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, verabschiedete Konrad Seis aus seinem Amt und überreichte ihm zum Dank für seine unermüdliche Arbeit den Feuerwehr-Ehrentaler.
„Mit so einer Ehrung hatte ich heute nicht gerechnet“, sagte Konrad Seis. Für ihn sei es selbstverständlich gewesen, trotz seines Geburtstags zur Ehrung und Verabschiedung der langjährigen Kommandanten und Vorsitzenden zu kommen. Er dankte langjährigen Wegbegleitern: „Wir hatten zusammen eine schöne Zeit, haben viel erreicht und gut zusammengeholfen.“ Doch ohne die Familie wäre dies nicht möglich gewesen, sagte Seis und bedankte sich bei seiner Frau Lilly und der Familie, die ebenfalls zur Feier gekommen waren. Für „Mr. Feuerwehr“ hatten die Kameraden aus der Kreisbrandinspektion neben einem Geschenk noch eine besondere Überraschung: Mit dem UTV der Feuerwehr Schöllnstein und einer Motorradeskorte geleiteten sie ihn und seine Familie zum Geburtstagsessen im Gasthof Höttl.
Zuvor begrüßten Sibler und Wurzer offiziell Seis’ Nachfolger als Kreisbrandmeister: Alexander Sterr (FF Künzing) übernimmt den Unterkreis 4.