KBM Konrad Seis verabschiedet

18.09.2023
Feuerwehren des Unterkreises 4 sagen Servus zu ihrem KBM, der diesen Monat aufgrund der Altersgrenze aus dem aktiven Feuerwehrdienst ausscheiden muss.

50 Jahre im Dienste der Feuerwehr, davon über 10 Jahre als Kommandant und 23 Jahre als Kreisbrandmeister im Unterkreis 4 der Kreisbrandinspektion Deggendorf. Das ist es wert aufrichtigen Dank zu sagen. Dachten sich alle Feuerwehrfrauen und -männer des Unterkeises (Anning, Forsthart, Galgweis, Gergweis, Göttersdorf, Kirchdorf, Künzing, Langenamming, Oberndorf, Untergessenbach, Wallerdorf) um den Galgweiser Kommandanten Helmut Leberfinger und setzten dieses Vorhaben in die Tat um. Es ging natürlich um KBM Konrad Seis, der diesen Monat 65 Jahre alt wird und damit aus dem aktiven Feuerwehrdienst ausscheiden muss. Seit April haben sie für diesen Tag geplant. Es war nicht leicht alles geheim zu halten, letztendlich schafften sie es aber doch. Am späten Nachmittag des vergangenen Sonntags fuhren alle 11 Wehren mit ihren Fahrzeugen nach Tabertshausen und warteten in einer Seitenstraße. Punkt 17.00 Uhr wurde Konrad Seis über die Leitstelle zu einem Einsatz mit unklarer Lage gerufen, beim Ausrücken jedoch von Helmut Leberfinger abgefangen und zu den wartenden Feuerwehrlern gebracht. Danach ging es in einem Konvoi zum Gasthaus Kirschner in Obergessenbach. Dort hieß Leberfinger Konrad Seis mit seiner Familie, die zuständigen KBR, KBI und KBM der Inspektion Degendorf, die Ehrendienstgrade und alle Mitglieder der 11 Feuerwehren mit Vorständen und Kommandanten herzlich willkommen.
Leberfinger ging zunächst auf das (Feuerwehr)Leben von Seis ein. Seis ist in Ernstorf (im Nachbarkreis Pfarrkrichen) geboren und wuchs dort auf. Bereits mit 15 Jahren trat er in die dortige Feuerwehr ein. 1985 zog er nach Galgweis und wurde Mitglied bei der Feuerwehr. 1988 übernahm er das Amt des Kommandanten, dass er bis 1996 ausführte. In diese Zeit fiel auch der Neubau des Gerätehauses Galgweis und der Kauf eines neues TSF, dass Seis mit der ihm ureigenen Fleiß vorantrieb. In der Folgezeit mussten die Galgweiser Kameraden*innen auf Konrad verzichten. Die Liebe verschlug ihn 1995 nach Tabertshausen. Die Liebe und seine Heimat blieben zwar in Tabertshausen, aber zum 01.08.2000 trat Konrad Seis die Nachfolge von Hans Folgner als Kreisbrandmeister im Unterkreis 4 an und kehrte damit zurück in seine alte Heimat, wenn auch mit längerem Anfahrtsweg. Leberfinger beschrieb Seis als einen Mann der Extraklasse mit einem feinen Gespür für Situationen und Menschen, der nie ein böses Wort braucht, seine Arbeit immer vorbildlich leistet, für jedes Problem eine Lösung hat und über ein enormes Fachwissen verfügt. Leberfinger schloss mit einem Dank an Seis, den man nicht in Worte fassen könne. 
Anschließend bedankte und verabschiedete sich Künzings Bürgermeister Siegfried Lobmeier von Konrad Seis. Er eröffnete seine Rede mit „Ehre, wem Ehre gebührt“ und „König Ludwig sagt seinen Feuerwehrlern leise Servus“. 50 Jahre aktive Feuerwehrzeit, davon eine lange Zeit als Kommandant und schließlich 23 Jahre als Kreisbrandmeister, zeigten die Einstellung von Seis und dessen großem Verantwortungsbewusstsein gegenüber denen, die Hilfe brauchen. Solche Menschen brauche die Gesellschaft.
Die Zeit als Kreisbrandmeister habe für Konrad Seis in Künzing begonnen und ende in wenigen Tagen in Künzing mit einer Übung, die von ihm abschließend geleitet werde.
Wie schon Helmut Leberfinger bedankte sich auch Lobmeier besonders bei der Familie, ohne deren Unterstützung die Übernahme der von Seis übernommenen Aufgaben nicht möglich gewesen sei.
Stellvertretend für Osterhofens Bürgermeisterin Liane Sedlmeier sprach KBM Manfred Ziegler den Dank der Stadtgemeinde und seinen persönlichen Dank aus. Kurz nach der Amtseinführung von KBM Seis sei er selbst Kommandant der Feuerwehr Osterhofen geworden. Er dankte ihm für die hervorragende Zusammenarbeit und besonders dafür, dass während seiner Amtszeit als KBM alle Wehren neu ausgestattet werden konnten.
Als Dankesredner ordnete sich auch der Galgweiser Feuerwehr-Ehrenvorstand Hans Beham ein. In humorvollen Worten erzählte er über die gemeinsame Zeit mit Konrad Seis und den gemeinsamen Erlebnissen. In besonderer Erinnerung war ihm die Gerätehausbau der FF Galgweis, für die Konrad sogar die Pläne gezeichnet hatte. Im Mai 1990 erfolgte der Spatenstich, Konrad konnte das ganze Dorf mobilisieren und alle halfen mit.  Beham erinnerte sich aber auch an gemeinsame Feste, bei dem Seis als Schönheitskönigin auftrat. Konrad war für alle da und war für alles zu haben. Seine Wurzeln sind in Galgweis. Er schloss mit den Worten: „Konrad, wir sind stolz auf Dich, du bist Einer von uns und Einer für uns.“
Abschließend bedankten sich auch Alfons Kastenmeier als Feuerwehr-Schiedsrichterkollege, Ehren-KBI Klaus Heller und KBR Erwin Wurzer für die gemeinsame Zeit mit Seis und die hervorragende Zusammenarbeit. Auch sie wussten über gemeinsam erlebte Episoden zu berichten. Der 1. Kommandant der Feuerwehr Tabertshausen, Hanse Nytiaha, berichtete aus der Zeit, als die Liebe Konrad Seis nach Tabertshausen verschlagen hatte.  In der ersten Zeit in Tabertshausen machte er die Aussage, dass er keinem neuen Verein beitreten wolle. Das dauerte bis zum 26.12.1996.  An diesem Tag wurde er Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Tabertshausen. Bereits 1998 wurde er zum 1. Kommandanten gewählt. Bis zu seiner Ernennung als KBM führte er in Tabertshausen von 2001 bis 2004 das Amt des 2. Kommandanten aus. In seine Zeit als 1. Kommandant fiel auch der Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses, bei dem Konrad Seis die Regie führte und unzählige Arbeitsstunden leistete.
Zum Schluss hatte Konrad Seis das Wort. Er bedankte sich bei allen für die Organisation für den wunderschönen Abend. Sein besonderer Dank galt Helmut Leberfinger, als Hauptorganisator. Besonders bedankte er sich auch bei seiner Frau Lilly und seiner Familie die alles mitgetragen haben. Er bedankte sich bei allen, mit denen er in der gesamten Amtszeit zu tun hatte, es war eine schöne Zeit ergänzte er. Nach seinen Worten erhoben sich alle und dankten Konrad Seis mit einem langanhaltenden Applaus.
Nach dem offiziellen Teil waren die Gäste zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Neben persönlichen Geschenken erhielt Konrad Seis von den Mitgliedsfeuerwehren des Unterkreises 4 eine extra für ihn hergestellte Hausbank, auf der er an diesem Abend schon mal Probe sitzen durfte.