Übergabe und Indienststellung der Waldbrandausstattung
„Wichtig ist es, vor der Lage zu sein, anstatt nach der Lage.“ Mit diesen Worten wurde am Landratsamt Deggendorf die neue Waldbrandausrüstung des Landkreises offiziell durch Landrat Bernd Sibler, Kreisbrandrat Erwin Wurzer und Kreisbrandmeister Michael Ertl übergeben und in Dienst gestellt. Unter den Ehrengästen waren unter anderem die Bürgermeister Stefan Achatz aus Bernried, Siegfried Lobmeier aus Künzing, Christian Mayer aus Hengersberg, Michael Reitberger aus Lalling, Alois Oswald aus Schöllnach und Anton Stettmer aus Grafling. Ebenso waren Thomas Kindel, Verwaltungsrat und Sachgebietsleiter SG30, die Kreisbrandinspektoren Jürgen Kainz, Bernhard Süß und Josef Fritsch sowie der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Konrad Seis, und die Kreisbrandmeister des Landkreises Deggendorf vor Ort. Weiter waren Stefan Leder von der Obst- und Gemüseverwertung Künzing, der Werksleiter der Südzucker Plattling Johannes Stadler, Johann Pfaffinger, EPHK Rainer Schricker von der Bundespolizei, Florian Ramsl von der Versicherungskammer Bayern, Christian Mühlbauer vom THW, Michael Pammer von der Bergwacht, der Bezirkskommandant St. Martin, Oberösterreich Oberbrandrat Jürgen Hell, sowie Kreisbrandmeister Sperl aus dem Landkreis Regen zum Landratsamt Deggendorf gekommen. Landrat Bernd Sibler bezeichnete die Feuerwehren als „Infanterie“ der Gefahrenabwehr. Durch den Klimawandel stünden die Einsatzkräfte vor neuen Herausforderungen, neben Hochwasser wird auch der Waldbrand zu einer wachsenden Gefahr. Umso wichtiger sei es, rechtzeitig vorbereitet zu sein. „Entweder Starkregen oder große Hitze – das spürten wir auch in diesem Jahr“, so Sibler. Es wurden in den trockenen Monaten auch über den Landkreis Deggendorf Waldbrandaufklärungsflüge durchgeführt, erklärte er. Bereits seit 2022 habe der Landkreis Überlegungen zu den Anforderungen des Waldbrandschutzes angestellt. Mit der neuen Ausrüstung können künftig auch Brandstellen erreicht werden, die mit Großfahrzeugen nur schwer zugänglich sind. Insgesamt wurden rund 150.000 Euro investiert. „Das zeigt den Teamgeist in unserem Landkreis – wir denken gemeinsam an Lösungen“, betonte der Landrat, daher waren auch die Investitionen nicht im Millionenbereich und sprach allen seinen Dank aus. Kreisbrandrat Erwin Wurzer stellte bei der Übergabe das Konzept vor, das seit 2023 erarbeitet wurde. In Arbeitsgruppen wurden dabei Fragen der Alarmierung, Ausstattung, Ausbildung und Erreichbarkeit behandelt. Wichtig war dabei die Erstellung von Einsatzkarten sowie die Geländeerreichbarkeit, um im Ernstfall schnell handeln zu können. Die Alarmierung der Gerätschaften erfolgt nach der Größe des Brandes. Das Waldbrandkonzept wird sich auch in einem dynamischen Prozess weiterentwickeln, war er sich sicher. Wurzer wies auch darauf hin, dass auch Unterstützung durch Bundeswehr und Bundespolizei angefordert werden kann. Bedankt für die Hilfe bei der Ausarbeitung des Konzeptes unter anderem bei allen Blaulichteinheiten, der Jägerschaft, den Waldbesitzern und der Technische Hochschule. Kreisbrandmeister Michael Ertl erklärte, dass als erstes Informationen aus anderen Regionen gesammelt wurden, aber die geografischen und örtlichen Bedingungen dazu im Landkreis anders sind. Im Landkreis so Ertl kommt man am besten mit kleinen, schlagkräftigen Gruppen voran. Besonders wichtig sind kleine leichte Pumpen, sowie tragbare Ausrüstung, aber auch leichtere Helme oder Schlauchschals. Vieles,, so Ertl war von Firmen und Unterstützern selbst gebaut umgebaut oder sogar entworfen worden, wie z. B. der Kreisregner. Manche Geräte sind umfunktioniert wurden oder wurden den Feuerwehren von Firmen überlassen. Die Ausrüstung ist im Landkreis verteilt auf mehrere Feuerwehren, welche die Ausrüstung nicht nur pflegt, sondern auch beübt. Es sind in den Feuerwehren Deggendorf, Grafling und Forsthart jeweils 5.000-Liter-Wasserbehälter und in der Feuerwehr Lalling ein 3.000 Liter-Wasserbehälter stationiert. Waldbrandbekämpfungssätze die aus speziellen Pumpen, Schläuchen, etc. bestehen und in Transportboxen untergebracht sind, die zusätzlich als Wasserbehälter dienen können sind in den Gerätehäusern in Künzing, Schöllnach, Lalling, Grafling, Schwarzach sowie Edenstetten untergebracht. Ergänzt wird die Ausstattung durch mehrere UTV-Fahrzeuge, die sich auf engen Waldwegen bewegen können, sowie durch die Drohnen-Einheiten des Landkreises, die für Aufklärungsflüge zuständig sind. Alle dankten ausdrücklich den Firmen, die durch Überlassungen und Spenden unterstützt haben, ebenso den Bürgermeistern und Feuerwehren, die die Ausrüstung übernommen, pflegen und für die Ausbildung ihrer Einsatzkräfte einsetzen.
Text: Walter Wisberger, Donau-Anzeiger