Training Feuerwehrsimulator
Feuerwehr trainiert im neuen Simulator
Einsatzfahrten mit Blaulicht und Martinshorn sind mit besonderen Risiken verbunden. Die Angehörigen der Feuerwehren müssen speziell auf diese Aufgabe vorbereitet werden.
Plattling. Die Feuerwehren im Landkreis Deggendorf haben in den vergangenen Tagen in einem der beiden neuen Einsatzfahrten-Simulatoren der Versicherungskammer Bayern und des Bayerische Staatsministerium des Innern für Sport und Integration effektiv trainieren können. Eine Besonderheit, denn kritische Situationen bei Blaulichtfahrten können ansonsten auf der Straße oder auf Übungsplätzen nicht realistisch geübt werden. Der Landesfeuerwehrverband Bayern unterstützt die Aktion.
Die Helfer der Feuerwehren möchten so schnell wie möglich an den Einsatzort kommen. Noch wichtiger ist es jedoch sicher anzukommen und dabei weder sich noch andere Verkehrsteilnehmende zu gefährden. Kritische Situationen sind besonders das Überqueren von roten Ampeln und Überholmanöver, hier besteht die größte Unfallgefahr. Die Teilnehmenden sollen nach dem Training mit dem Einsatzfahrten-Simulator in der Lage sein, solch brisante Situationen durch geübte Fahrstrategien zu bewältigen.
„Es ist für uns Feuerwehrleute schwierig richtig einzuschätzen, was die anderen Verkehrsteilnehmer machen, wenn wir mit Blaulicht kommen.“ sagt Kreisbrandinspektor Josef Fritsch vom Kreisfeuerwehrverband Deggendorf. „Im Simulator können wir solche Situationen üben, und das ganz ohne Unfallgefahr, kostengünstig und auch noch ohne Abgase“.
Die Ausbildung in den Räumen der FF Plattling führte als Verantwortlicher Thomas Reichl von der Plattlinger Wehr durch, über 140 Teilnehmer konnten ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen bzw. verbessern.
„Die Gruppe beurteilt nach jeder Fahrt anhand der Aufzeichnung die Situationen selbst. Viele sind von sich überrascht, was sie während der Fahrt im Stress alles übersehen haben.“ Erklärte Trainer Thomas Reichl dem Landrat Bernd Sibler, der es sich nehmen lies als „Schwarzfahrer“ eine Runde mit dem virtuellen Einsatzfahrzeug zu absolvieren.
Die mobilen Einsatzfahrten-Simulatoren
Die Versicherungskammer Bayern und das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration haben in Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrverband Bayern je einen mobilen Einsatzfahrten-Simulator beschafft. In den beiden baugleichen Simulator-Anhängern im Wert von je 175.000 Euro ist ein Fahrersitz mit Bewegungssystem montiert, die Fahrt wird auf drei großen Bildschirmen dargestellt. Das Sichtfeld im Fahrsimulator umfasst einen Winkel von 200 Grad, damit auch beim Blick aus dem Seitenfenster die im Originalen vorherrschende Verkehrssituation wahrgenommen werden kann. Damit lässt sich ein ausreichend realistisches Fahrgefühl erzeugen. Es werden Szenarien im Stadtverkehr wie auch bei Überlandfahrten dargestellt.
Zum Abschluss der Ausbildungstage war man sich einig das diese kostenlose und ehrenamtlich durchgeführte Maßnahme zielführend ist und auch im kommenden Jahr angeboten werden soll.
Text: Josef Fritsch, KBI KFV Deggendorf